Damen,  Herren

Klares Statement an die Konkurrenz

Mit einer Mischung aus Vor­freu­de, Span­nung und Opti­mis­mus war der Rück­run­den­auf­takt der Hockey­her­ren des HTC Kup­fer­dreh in der 2. Feld­ho­ckey-Ver­bands­li­ga erwar­tet wor­den. Als Spit­zen­rei­ter ging das Team im Herbst letz­ten Jah­res in die Win­ter­pau­se, spiel­te anschlie­ßend eine star­ke Hal­len­sai­son und muss­te jetzt wie­der anknüp­fen an die gute Form des letz­ten Jah­res, die Erwar­tungs­hal­tung und den eige­nen Anspruch, Platz eins bis zum Sai­son­ende zu ver­tei­di­gen. Inten­siv war die Vor­be­rei­tung, etli­che Trai­nings­ein­hei­ten und Freund­schafts­spie­le gegen klas­sen­hö­he­re Geg­ner stan­den auf dem Pro­gramm und wur­den auch mehr als zufrie­den­stel­lend absol­viert. Der Fokus rich­te­te sich auf den Auf­takt am gest­ri­gen Sonn­tag gegen den Tabel­len­drit­ten TV Wer­ne, das Team, das dem HTC als bis­her ein­zi­ges in der lau­fen­den Sai­son einen Punkt­ver­lust bei­gebracht hat­te. Es war gleich am ers­ten Spiel­tag, als der HTC kurz vor Abpfiff den Aus­gleich zum 4:4 ein­ste­cken muss­te.

Lang ist’s her und wie sich die Zei­ten in einem hal­ben Jahr ändern kön­nen, wur­de im Rück­spiel sicht­bar. Das Team von David Ort­mann prä­sen­tier­te sich auf dem im Ver­gleich zum Sand­platz in Wer­ne deut­lich schnel­le­ren hei­mi­schen Geläuf von Beginn an hell­wach, prä­sent und fokus­siert. Zusätz­lich ange­sta­chelt durch eine ein­drucks­vol­le Kulis­se — knapp 100 Zuschau­er, so viel wie lan­ge nicht mehr, waren dem Auf­ruf, die Her­ren und Damen bei ihrem Feld­auf­takt zu unter­stüt­zen, gefolgt — mar­schier­ten die Gast­ge­ber und gaben den Ton an.

Bereits die ers­te, direkt ver­wan­del­te Ecke brach­te das 1:0 durch den die­sem Tag glän­zend auf­ge­leg­ten, sechs­fa­chen Tor­schüt­zen Jan Acker­mann, den die Wer­ner auf­grund sei­ner Quir­lig­keit und über­ra­gen­den Tech­nik nie ein­zu­fan­gen ver­moch­ten. Es ent­wi­ckel­te sich den­noch kei­ne ein­sei­ti­ge Par­tie, denn die Gäs­te spiel­ten mun­ter mit, erspiel­ten sich ihrer­seits auch durch­aus hoch­ka­rä­ti­ge Tor­chan­cen, schei­ter­ten aber, wenn sie denn ein­mal frei durch­ka­men, am bären­star­ken HTC-Tor­wart Tim Lie­vertz, der im Ver­lauf der 60 Minu­ten eini­ge kla­re Gäs­te-Chan­cen zunich­te mach­te. Sei es frei­ste­hend aus acht Metern mit einem glän­zen­den Reflex oder in direk­ten 1:1‑Duellen bei diver­sen Kon­ter­mög­lich­kei­ten am Kreis­rand. Die Gäs­te steck­ten zumin­dest nie auf und hiel­ten bis zum Schluss tap­fer dage­gen.

Aber es wur­de auch mehr als deut­lich, dass der HTC gegen­über der Hin­run­de durch das Nach­rü­cken der A‑Jugendlichen deut­lich an Qua­li­tät und Brei­te im Kader gewon­nen hat. So boten Maxi­mi­li­an Mär­tens und Fabi­an Georg in der Defen­si­ve eine nahe­zu feh­ler­freie Par­tie. Der 18jährige Jonas Bur­ch­gardt erziel­te bei sei­nem Her­ren­debüt sogar einen Dop­pel­schlag. Welch ein Ein­stand für den jun­gen Stür­mer, der stets für Gefahr sorg­te. Die Tore für den HTC fie­len in fast regel­mä­ßi­gem Abstand. Das 6:0 zur Halb­zeit war ein kla­res State­ment.

Es spricht für den Ehr­geiz des Teams, nicht nach­ge­las­sen zu haben. Der inter­ne Kon­kur­renz­kampf sorg­te für ent­spre­chen­de Bele­bung im Kader, so dass der Druck auf den Geg­ner bis zur 60. Minu­te hoch­ge­hal­ten wer­den konn­te. Am Ende waren die Gäs­te dem Tem­po nicht mehr gewach­sen. Dem HTC gelan­gen noch eini­ge glän­zend her­aus­ge­spiel­te Tref­fer nach gelun­ge­nen Kom­bi­na­tio­nen, die mehr­fach für Sze­nen­ap­plaus sorg­ten. Letzt­lich fehl­te nur ein Tor, um das Dut­zend voll­zu­ma­chen. In punc­to Tor­ver­hält­nis taten die Esse­ner somit eini­ges für des­sen Aus­bau, was sich in der End­ab­rech­nung noch als nütz­lich erwei­sen könn­te. Es tra­fen Jan Acker­mann (6), Jonas Bur­ch­gardt (2), Fabi­an Fred­rich, David Breu­er und Niklas Wei­ler.

Die Gäs­te dürf­ten mit die­sem Resul­tat nicht mehr ins Auf­stiegs­ren­nen ein­grei­fen. Bleibt als direk­ter ernst­haf­ter Ver­fol­ger noch die Bie­le­fel­der TG, die sich beim Schluss­licht RHTC Rhei­ne II mit 3:2 durch­set­zen konn­ten. Aller­dings soll­ten die Kup­fer­dre­her mit der am Sonn­tag gezeig­ten Leis­tung soviel Selbst­ver­ta­ruen besit­zen, dass sie nicht pri­mär auf die Resul­ta­te der Ver­fol­ger schie­len. Wenn sie die­se Per­for­mance in den ver­blei­ben­den Spie­len kon­ser­vie­ren und sogar aus­bau­en kön­nen, soll­ten sie ihr gesteck­tes Ziel errei­chen. Am kom­men­den Sonn­tag (30. April) wer­den die Vor­aus­set­zun­gen dann aber wie­der ande­re sein: In Soest erwar­tet den HTC gegen die SG Oelde/Soest ein mut­maß­lich deut­lich lang­sa­me­rer Belag und auch auf den Sup­port von rund 100 Zuschau­ern wer­den sie dies­mal ver­zich­ten müs­sen. Anstoß ist um 12 Uhr.

Weni­ger For­tu­ne als die Her­ren hat­ten am Sonn­tag direkt im Anschluss die Damen des HTC. Auch wenn die Leis­tung für das stark ver­jüng­te Team von Trai­ner David Ort­mann eben­so lobens­wert war, sprang am Ende nicht Zähl­ba­res her­aus. Gegen Tabel­len­füh­rer OTHC Ober­hau­sen konn­ten sich die Kup­fer­dre­he­rin­nen im Ver­gleich zur Hin­spiel­nie­der­la­ge deut­lich stei­gern. Am Ende sprang aber bei der knap­pen 1:2‑Niederlage nichts Zähl­ba­res her­aus. Mer­le Bücker brach­te ihr Team nach tor­lo­ser ers­ter Häf­te im zwei­ten Durch­gang in Füh­rung. Doch die Gast­ge­be­rin­nen konn­ten den Vor­sprung nicht hal­ten. Ober­hau­sen kon­ter­te per Dop­pel­schlag und dreh­te die Par­tie zu sei­nen Guns­ten. Trotz­dem, die Nie­der­la­ge ist kein Bein­bruch und deu­te­te das Poten­zi­al die­ses Teams an. Am kom­men­den Sonn­tag wol­len die Esse­ne­r­in­nen beim TV Jahn Hies­feld jedoch etwas Zähl­ba­res mit nach Hau­se neh­men. Anstoß am Sport­platz der Gus­tav Hei­ne­mann Gesamt­schu­le in Dins­la­ken ist um 12 Uhr. (ca)