Herren

4:2 gegen den VfB Hüls – Eindrucksvolle Premiere der Herren in der 1. Verbandsliga

Jan Acker­mann (rechts) trifft nach Vor­la­ge von Phil­ipp Becker (Mit­te) zum 4:2 für Kup­fer­dreh.

Damit war nicht unbe­dingt zu rech­nen: Mit einem 4:2 (1:0)-Erfolg über den VfB Hüls setz­ten die Hockey­her­ren des HTC Kup­fer­dreh im Auf­takt­spiel der 1. Feld­ho­ckey Ver­bands­li­ga direkt ein dickes Aus­ru­fe­zei­chen. Immer­hin traf hier der frisch geba­cke­ne Auf­stei­ger und Liga-Neu­ling auf den Ober­li­ga-Abstei­ger aus Hüls. Für die Esse­ner zählt in die­ser Sai­son ohne­hin nur der Klas­sen­er­halt als pri­mä­res Ziel. Dem­entspre­chend waren die drei Punk­te gegen einen der­art ambi­tio­nier­ten und hoch ein­ge­schätz­ten Geg­ner Gold wert, hat­te man doch in der inter­nen Kal­ku­la­ti­on eher ande­re Geg­ner auf dem Zet­tel, wenn es dar­um ging, sich aus­zu­rech­nen, gegen wen man in die­ser Sai­son rea­lis­ti­scher­wei­se punk­ten kön­ne.

So lag vor Spiel­be­ginn eine Mischung aus Anspan­nung, rest­li­cher Auf­stiegs­eu­pho­rie und gedämpf­tem Opti­mis­mus über der schwü­len, drü­cken­den Luft am Eisen­ham­mer, die bei Tem­pe­ra­tu­ren nahe der 30 Grad Gren­ze das Leben der Akteu­re mit zuneh­men­der Spiel­dau­er schwe­rer mach­te. Direkt zu Spiel­be­ginn zeig­te sich, wer die letz­ten Jah­re in der Ober­li­ga ver­bracht hat­te und wer von unten hoch gekom­men war. Hüls spiel­te schnell und druck­voll und sorg­te mit prä­zi­sen Päs­sen in den Sturm mehr­fach für Gefahr. Doch die HTC-Abwehr um Jan Ver­la­ge und Tor­wart Tim Lie­vertz hielt dem Druck stand und sorg­te dafür, dass es mit der Null auf der rich­ti­gen Sei­te in die ers­te Vier­tel­pau­se ging. Nach vor­ne konn­te das Team von David Ort­mann nur wenig bis gar kei­ne Akzen­te set­zen. Das änder­te sich im zwei­ten Vier­tel. Die Gast­ge­ber spiel­ten befrei­ter auf, kamen zu ers­ten gro­ßen Tor­chan­cen und belohn­ten sich kurz vor der Halb­zeit­pau­se mit dem bis dahin durch­aus ver­dien­ten Füh­rungs­tref­fer durch Lean­der Wurm. Jubel und Erleich­te­rung bei den Spie­lern und Zuschau­ern. Mit der knapps­ten aller mög­li­chen Füh­run­gen ging es also in die Pau­se.

Wie wür­de der Gast reagie­ren? Zunächst ein­mal änder­te sich nichts: Es war der HTC, der wei­ter­hin den Ton angab und das Gesche­hen dik­tier­te. Bereits kurz nach der Pau­se erhöh­ten zunächst Jan Acker­mann und kurz dar­auf Spie­ler­trai­ner David Ort­mann auf 2:0 und 3:0. Die Gast­ge­ber hat­ten den Flow. Hüls konn­te dem nichts ent­ge­gen set­zen. Aber ent­schie­den war noch nichts. Denn jetzt drück­te Hüls. Jan Ver­la­ge wehr­te einen Ecken­schlen­zer mit einer glän­zen­den Reak­ti­on auf der Linie ab und ver­hin­der­te den siche­ren Anschluss­tref­fer. Der fiel dann aber doch noch kurz vor der drit­ten Vier­tel­pau­se. HTC-Tor­wart Tim Lie­vertz war gegen den hohen direkt genom­me­nen Schrub­ber chan­cen­los. 3:1 – und noch 15 Minu­ten zu spie­len.

Im letz­ten Vier­tel klapp­te zunächst nicht mehr viel auf Esse­ner Sei­te. Hüls hat­te Lun­te gero­chen und lau­er­te auf Esse­ner Feh­ler. Die­se kamen dann auch und prompt stand es nur noch 3:2. Noch gan­ze acht Minu­ten waren da zu spie­len. Eine lan­ge Zeit, in der beim Hockey alles pas­sie­ren kann. Wie eine Erlö­sung kurz dar­auf der Kon­ter auf Kup­fer­dre­her Sei­te, bei dem Phil­ipp Becker im Schuss­kreis über­legt auf den Sie­ben­me­ter­punkt zum frei­ste­hen­den Team­kol­le­gen Jan Acker­mann ableg­te, der wenig Pro­ble­me hat­te, die Kugel am Hül­ser Tor­wart vor­bei zum 4:2 unter­zu­brin­gen. Das war die Ent­schei­dung, der Wider­stand der Gäs­te war gebro­chen. Die letz­ten Minu­ten spiel­ten die Haus­her­ren sou­ve­rän run­ter. Sie hat­ten eine voll besetz­te Bank, was sich ange­sichts der Tem­pe­ra­tu­ren als sinn­voll und not­wen­dig her­aus­stell­te.

Es war ein rund­um gelun­ge­ner Auf­takt für den Auf­stei­ger bei sei­ner Rück­kehr und Pre­mie­re in der 1. Ver­bands­li­ga nach über zehn Jah­ren Abs­ti­nenz. Die Kup­fer­dre­her zeig­ten eine homo­ge­ne und kämp­fe­risch star­ke Leis­tung und schie­nen ins­be­son­de­re im zwei­ten Durch­gang über die grö­ße­ren Kraft­re­ser­ven zu ver­fü­gen. Zufrie­den zeig­te sich nach Spie­len­de auch HTC-Kapi­tän und Abwehr­chef Jan Ver­la­ge: “Das war ein star­kes ers­tes Spiel! Wir haben kon­zen­triert ange­fan­gen, sind immer bes­ser ins Spiel rein­ge­kom­men und dann auch ver­dient in Füh­rung gegan­gen. Auch in den hek­ti­schen Pha­sen sind wir dran­ge­blie­ben und haben auf Rück­schlä­ge immer wie­der die rich­ti­ge Ant­wort gefun­den. Die drei Punk­te hat­ten wir nicht ein­ge­plant, brin­gen uns aber auf dem Weg zum Klas­sen­er­halt einen gro­ßen Schritt wei­ter.” Es zeigt sich bereits jetzt: Der HTC sieht sei­ne Rück­kehr in die 1. Ver­bands­li­ga nicht nur als kur­zes Inter­mez­zo. Er hat vor län­ger zu blei­ben.

Am nächs­ten Wochen­en­de sind die Kup­fer­dre­her Her­ren spiel­frei, statt­des­sen ver­an­stal­tet der HTC Kup­fer­dreh einen Tag der offe­nen Tür. Das nächs­te Heim­spiel steht erst wie­der am 3. Sep­tem­ber an. Dann erwar­ten die Kup­fer­dre­her um 16 Uhr den TV Jahn Hies­feld am Eisen­ham­mer. Die Damen des HTC emp­fan­gen am glei­chen Tag um 18 Uhr Preu­ßen Duis­burg an glei­cher Spiel­stät­te. Für sie ist es das ers­te Spiel der neu­en Sai­son. (ca)